Von: Franziska Karmann & Ann-Kathrin Pohlers In 36 Stunden ohne Geld so weit wie möglich trampen – und das für den guten Zweck: Zwei Philtrat-Autorinnen haben beim BreakOut München mitgemacht. Auf ihrer anstrengende und aufregenden Reise kommt ihnen immer wieder das Organisationsmotto in den Sinn: „How far can you go?“
Der Club der Zeitreisenden
Wie verfiel eine Gesellschaft des immer Neuen plötzlich dem Charme des Alten? Von: Regine Hader Karottenhose, Nickipulli und Hornbrille, dazu eine abgetragene, cognacfarbene Ledertasche und ein zerrupfter Dutt. Man könnte meinen, es handle sich um Zeitreisende. Tatsächlich aber sitze ich im Hier und Jetzt am Brunnen auf dem Geschwister-Scholl-Platz und beobachte Studenten, die durch gläserne, …
Sinnspagat: Eine Studie über Sprache und Stimmung
Von: Regine Hader Eine gesellige Runde sitzt auf Bierbänken im Halbkreis beisammen: Sie trinken Wein, tragen bunte, fließende Stoffe und unterhalten sich ausgelassen. Im Hintergrund lassen fröhliche, dezente Musik und warmes Licht die Erinnerung an laue Sommernachmittage aufleben. Die stimmungsvolle Eröffnungsszene des Theaterstücks Sinnspagat scheint wie die Fleischwerdung eines impressionistischen Gemäldes. Eines, das sich auf …
Das ist Kakuma
Von: Anna Sophia Hofmeister Wenn Ivy Quainoo nicht gerade für einen Videodreh mit folkloristischem Haarschmuck im Wald herumturnt oder als Model über den Laufsteg einer Fashion Week rauscht, probiert sie neue Musikrichtungen aus. 2012 gewann die heute 23-jährige Berlinerin mit ghanaischen Wurzeln die erste Staffel der Casting-Show „The Voice of Germany“, sie veröffentlichte zwei Alben, …
Die letzte Karawanserei
Eine dunkle Bühne. Plötzlich ein schwarzes, schäumendes, wütend tosendes Meer, auf dem ein Schiff wie ein Spielzeug hin und her geworfen wird. Menschen versuchen, an das Ufer zu gelangen. Manche von ihnen werden von den Wogen verschluckt und verschwinden in ein noch tieferes Schwarz.
Flüchtlingsschicksale auf der Bühne
Von: Johanna Simon In Zeiten von wöchentlichen Bootsunglücken im Mittelmeer und europäischer Ratlosigkeit zur Flüchtlingsproblematik rücken sie immer in den Fokus: 500 Flüchtlinge, 30 Tote, bloße Zahlen. Doch wer sind die Menschen, die sich auf den beschwerlichen Weg nach Europa machen? Das Metropoltheater möchte diesen Zahlen ein Gesicht geben und erzählt im neuen Stück „Die letzte Karawanserei“ die Geschichten …
Der andere Erich – Kästners dunkle Seite
Gestatten, Kästner!“ – Der Titel der Erich Kästner gewidmeten Ausstellung im Münchner Literaturhaus, die vom 25. September bis zum 14. Februar zu sehen ist, könnte kaum passender sein: Denn tatsächlich lernt man den Schriftsteller hier immer wieder neu kennen.
Mit der Minima Moralia in der Jackentasche
„…Vor allem findet Adorno eine Antwort auf das Kulturbedürfnis der deutschen Nachkriegsstudenten.“ – Kulturwissenschaftler und Wissenschaftshistoriker Philipp Felsch im Interview.
Tod ist ein Tabu-Thema
„Die Verunsicherung der Menschen in Bezug auf die Organspende hängt vor allem mit zwei Fragen zusammen: „Wird denn wirklich noch alles für mich getan wenn ich ein Organspender bin“. Die zweite Frage bezieht sich auf den Hirntod: „Bin ich dann auch wirklich tot“. Zur ersten Frage kann gesagt werden, dass Ärzte schon alleine aufgrund ihrer Berufsethik dazu verpflichtet sind, immer alles zu tun , um ihren Patienten zu retten. Darüber hinaus hat der behandelnde Arzt überhaupt nichts davon, wenn er einen verstorbenen Patienten der Organspende zuführt.“ – Professor Bruno Meiser im Interview zur Organspende.
Zwei Stunden Dunkelheit
Knapp sechs Wochen nach Eröffnung des NS-Dokumentationszentrums kann man nicht mehr davon reden, dass der Andrang vor den Schaukästen sehr groß wäre, eher im Gegenteil: nur wenige Besucher schlendern durch die vier Stockwerke des bunkerähnlichen neuen Gebäudes.
Bittersüßer Abschied
Es beginnt ganz bescheiden in diesem einen Kämmerlein, da oben unter dem Dach. Diese zwei, drei Zimmer, die man in der ersten Vorlesungswoche nie findet. Die mit den Schrägen, wo es im Sommersemester immer so heiß ist. Ja, genau die. Niemand weiß so genau, was man zu erwarten hat.
Zeit kosten
Es gibt Apps, mit denen man kostenlos quer über den gesamten Globus kommunizieren kann, oder mit denen Berechnen kann, wie viel ein Freund in Kamelen wert wäre. Wir haben den Dschungel an Apps durchforstet und uns gefragt: Wieviel an den kleinen schwarzen Löchern, in denen unsere Zeit verschwindet, ist nützliche Beschäftigung, wieviel Unterhaltung und wieviel …