Viele denken bei dem Wort „Studierendenzeitschrift“ an eine besser gelayoutete Schülerzeitung, deren größter Scoop es war, das sehr sparsame Warensortiment des Pausenverkaufs öffentlich anzuprangern. Wenn sie dann Philtrat in der Hand halten, sind sie erstaunt. Das, ja das, heißt es dann, habe man Studierenden ja gar nicht zugetraut. Dass Menschen in ihren Zwanzigern Interessen haben, Leidenschaften und vielleicht sogar Meinungen – früher war das vielleicht mal so, aber heute?
Man sollte sich einfach selbst einmal davon überzeugen. Bis das geschehen ist, gibt es hier die hard facts: Philtrat, das Münchner Studierendenmagazin, wurde im Wintersemester 2005 gegründet. Seitdem sind 30 Ausgaben erschienen. Die jüngste Ausgabe mit dem Schwerpunktthema „Klassisch“ ging im Juli 2022 in den Verkauf.
Bester Beweis für unser Engagement ist sicher der Gewinn des Pro Campus-Presse Awards 2015; vier Jahre später belegt Philtrat Platz zwei beim Award 2019 und auch dieses Jahr sicherten wir uns den zweiten Platz beim Award 2020. Die Initiative zur Förderung des journalistischen Engagements an Hochschulen vom Verlag Rommerskirchen zeichnet seit 2004 jährlich ein Studierendenmagazin im deutschsprachigen Raum aus. Die Jury setzt sich aus Redakteur*innen von etwa ZEIT-Campus, dem Handelsblatt, der FAZ, dem DJV und der Kölner Journalistenschule zusammen.
Gemeinnützig – unabhängig – überuniversitär
Die meisten Redakteur*innen und Autor*innen sind Studierende – vorwiegend, aber nicht ausschließlich an der LMU –, die in ihrer Freizeit bei Philtrat mitarbeiten, ehrenhaft und -amtlich, nicht mal für ein Butterbrot. Einfach, weil wir es wollen und weil wir das, was wir machen, für so wichtig und interessant halten, dass man es einfach auf 44 Seiten in Farbe drucken sollte. Gemeinsam bringen wir ein Heft pro Semester heraus. Wir schreiben, redigieren, fotografieren, layouten und führen die Buchhaltung (bzw. sammeln Kassenzettel in einem großen Schuhkarton). Philtrat ist als gemeinnütziger Verein organisiert und somit unabhängig von Interessengruppen und der Universität, die uns aber freundlicherweise oft bei verschiedensten Angelegenheiten unterstützt.
„Ich bin kein*e Student*in mehr!“, hören wir oft, wenn wir unser Heft verkaufen, und meistens lügen die Leute, die sowas sagen, nicht einmal. Das macht aber nichts, schließlich muss man auch kein*e Bäcker*in sein, um Brot zu kaufen. Und die wenigsten Leute, die jeden Tag Zeitung lesen, sind Journalist*innen. Wir schreiben über uns, aber nicht nur. In erster Linie schreiben wir. Punkt. Kultur, Politik, alles, was mit München zu tun hat. Oder mit dem Weltraum. Wir sind für alles offen. Ganz ohne Struktur geht es natürlich nicht: drei feste Ressorts (Unileben, Politikus, Kulturphilter), einen wechselnden Schwerpunkt und unsere Website.
Wer mehr erfahren möchte, darf uns gerne kontaktieren oder hört hier rein: Anlässlich des Verkaufs der 16. Ausgabe von Philtrat waren die Chefredakteure Lukas Elsler und Bernhard Hiergeist zum Interview beim Münchner Radiosender M94.5 geladen. Dabei sprachen sie über unsere Organisation, die Aufgaben und den Aufbau des Magazins. Lasst euch einführen in die Welt von Philtrat – und das auch noch in unter zehn Minuten: