Heute beginnt das 30ste internationale Dokumentarfilmfestival München. Die dabei gezeigten Filme schenken künstlerische Einblicke in kleine und große Menschenleben aus aller Welt. Ein kleiner Einblick in das Programm. von Magdalena Pistorius
Heldenhaft pubertär
Der sagenumwobene Siegfried lässt in der Nibelungen-Inszenierung „Siegfried“ von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel jeden Anflug von Vorbildrolle hinter sich und präsentiert sich weitaus menschlicher als in der mittelalterlichen Vorlage: fehlbar, triebgesteuert, selbstverliebt und unfreiwillig komisch. Ein Theaterabend im Münchner Volkstheater. Von Kim Behlau und Maria-Mercedes Hering
Testosteron und Katzenbuckel
Das Leben ist ein riesengroßer Spielplatz. Und der größte Münchner Spielehort ist die Anlage des Zentralen Hochschulsports am Olympiazentrum. Das Angebot reicht von Aerobic und richtet sich an Hochleistungsathleten genauso wie an sporadische Kniebeuger. Wir haben uns einmal auf die Suche gemacht und die Kurse Boxen, Zumba, Yoga und Frisbee ausprobiert. Von Thomas Lipsky und …
Da funktioniert ein Buch wie eine Brücke
Der Roman, in dem Uwe Timm am Beginn seiner Karriere die Erfahrungen seiner Münchner Studienzeit verarbeitet hat, erweist ihn als feinfühligen Chronisten eines Lebensabschnitts: Heißer Sommer legt neben den Konflikten der 68er-Generation Probleme und Fragestellungen offen, die auch für Studenten der Gegenwart nichts von ihrer Aktualität verloren haben. 40 Jahre nach seinem Erscheinen haben wir den Autor zu einem Gespräch getroffen.
Abgeknipst!
Am 19.01.2015 schaltet die LMU das Licht in sämtlichen dem Geschwister-Scholl-Platz zugewandten Gebäudeteilen ab. Der Grund: Die Mügida, ein münchner Pegida-Ableger, plant eine Demonstration durch Schwabing. Warum die LMU damit ein falsches Symbol setzt.
Nur Mut!
Während meines Studiums war ich genau einmal mutig. Sagte zumindest der Dozent. Um mir eine Seminararbeit zurückzugeben, samt Note, hatte er mich eigens in sein Büro zitiert. Draußen war Winter, drinnen roch es nach Heizung. Zuvor kam das übliche Dozenten-Bingo: “Natürlich haben Sie die Sekundärliteratur der letzten 25 Jahre nicht drin”, sagte der Mann. “Da …
Nutze die Chance, die du nicht hast
Den Weg in ein sicheres Land geschafft und dann? Wer als junger Flüchtling Deutschland erreicht, ist in einem fremden Land mit einer fremden Sprache allein. Die Münchner SchlaU-Schule leistet mit ihrem Unterricht, was der Staat verweigert – und vermittelt mehr als nur Sprachkenntnisse.
Ton, Schweiß, Scherben
Nemi ist ein kleiner, verschlafener Ort 30 Kilometer südöstlich von Rom. Aber der Schein trügt: In den Sommermonaten nehmen jedes Jahr internationale Studenten an der Ausgrabung des römischen Diana-Tempels teil. Elisabeth Hesse ist eine davon.
Du willst mich wohl nöcken!
Die Bilder der Künstlerformation „Der blaue Reiter“ sind ein gängiger Begriff, wenn es um Kunst im jungen 20. Jahrhundert geht. Eine Ausstellung im Lenbachhaus würdigt die Freundschaft der beiden Künstler August Macke und Franz Marc, die mit dem Tod beider im ersten Weltkrieg zerbrach.
Kunst machen oder Gemüse
Egal ob in den Stücken Fassbinders, Heiner Müllers oder zuletzt als Mephisto in Goethes Faust – Bibiana Beglau schlägt das Münchner Theaterpublikum in ihren Bann. Mit Philtrat spricht die vielfach ausgezeichnete Schauspielerin über Herzkranzverfettung, Affenbrotbäume und Giraffengeburten. Und über Theater.
Mit Wasser kochen
Jeder hat diese Bekannten, die als Fünfjährige schon in Thomas-Bernhard-Gesamtausgaben geblättert haben. (Bitte Mama, nur noch fünf Minuten vor dem Einschlafen!) Hatte man in seinem Leben dazu nicht die Zeit (oder sehr strenge Eltern), bleibt einem nur ein Ausweg. Und natürlich besteht der nicht darin, diese Versäumnisse jetzt einzugestehen und sich die Gesamtausgaben nachträglich reinzuknechten, sondern kreativ zu werden.
Die Schläfer
Die ersten Wochen Ersti-Dasein und schon ist die Uni mein zweites zu Hause. Ich habe mich noch kein einziges Mal verlaufen, weiß genau, wo ich was finde, habe mein erstes Referat ausgearbeitet und verzweifle sogar nur ein ganz klein wenig, beim Gedanken an die Hausarbeit. Ich bin natürlich hochmotiviert, empört, wenn einer zum Seminar zu spät kommt und schreibe eifrig und per Hand jedes Wort des Dozenten mit. Mein Studium ist der Hammer – das Fach unglaublich spannend, die Fragen, was ich damit überhaupt später machen will, sind jetzt schon Routine und werden weggegrinst, ebenso wie lauter andere kleinere Hürden.