Warum Elon Musk Angst vor Markus Söder hat, was Künstliche Intelligenz mit Weißwürsten zu tun hat und von einem Alkoholiker, der Hitler besiegte.
Von Max von Petersdorf
„Mit dem Geist ist es wie mit dem Magen,“ sagte der ehemalige britische Premierminister Winston Churchill. „Man sollte ihm nur Nahrung zumuten, die er verdauen kann!“ Seinem eigenen Magen mutete Churchill viel zu: Whisky morgens im Bett, Champagner zum Lunch, Brandy und Sherry! Als er 1932 die USA besuchte, in denen der Konsum von Alkohol verboten war, wollte er nicht auf dem Trockenen sitzen und besorgte sich ein ärztliches Attest, das ihm das Trinken von Hochprozentigem während seiner Reise erlaubte.
Inzwischen gibt es im Internet ein Selbstexperiment mit dem Namen #ChurchillChallenge! Engagierte Trinker versuchen dabei, einen Tag lang so viel zu trinken wie der legendäre Premier, zum Beispiel auf dem YouTube Kanal „Whiskey Tribe“ – der Name ist Programm! Doch sie alle erreichen Churchills Tagesration nicht oder nur unter Nebenwirkungen, bei denen das Regieren eines Landes ausgeschlossen wäre. Es kann sich eben nicht jeder so viel zumuten wie Churchill, der nur 1,68 Meter groß war und Hitler besiegte, der ihn als Trunkenbold beschimpfte.
Trotzdem wäre die #ChurchillChallenge für einen Tag im Hörsaal eine interessante Idee. Doch wahrscheinlich ist die Reihenfolge falsch und man sollte erst Premierminister oder Bundeskanzler werden und dann, wohlverdient, das ein oder andere Gläschen süffeln. Aber wer will so lange warten? Und das Verständnis der deutschen Wähler für einen Trinker als Regierungschef dürfte heute geringer sein als 1940 in England. Wenn sich das Engagement für eine bessere Welt und der persönliche Genuss überhaupt noch vereinbaren lassen, dann wahrscheinlich in Bayern – eine gute Nachricht für die Leserinnen der Philtrat! Das Karriereziel muss ja nicht gleich Bundeskanzlerin heißen, Ministerpräsident ist ebenfalls ein schöner Job, der in Bayern aktuell leider schon vergeben ist: an König Maggus l.
Dass der Regent bei bayrischen Studenten und Studentinnen höchstens mittelmäßig beliebt ist, muss ihn nicht stören – seit 2018 investiert Maggus in ein Raumfahrtprojekt! Name der Mission: „Bavaria One“. Die Führung der Kommunistischen Partei Chinas ist besorgt wegen der Bayern, die das All unsicher machen werden, wo man doch gehofft hatte, nach dem Ende der ISS die einzig verbliebene Macht im All zu sein. Daraus wird nun nichts! Elon Musk soll, als er von „Bavaria One“ hörte, so nervös geworden sein, dass er versehentlich Twitter kaufte und in verwirrtem Zustand ein Waschbecken in das Headquarter des Unternehmens schleppte. Dass er dann die Führungsetage bei Twitter entließ, um bei Spaceship neues Personal einzustellen, mit dem er der bayerischen Bedrohung begegnen will, ist ein offenes Geheimnis.
Die Angst des bevölkerungsreichsten Landes und des reichsten Mannes der Welt ist berechtigt. Zwar will sich Bavaria One auf die Satellitenentwicklung beschränken, doch schon das Logo des Weltraumprojekts, das eine eindrucksvolle Abbildung des Ministerpräsidenten, Königs und zukünftigen Captains Söder schmückt, lässt keinen Zweifel: Der Aufbruch aus der Staatskanzlei in die unendlichen Weiten steht bevor! Dann heißt es zwischen Mars und Mond nicht mehr: „Houston, we have a problem!“, sondern „Münchn, mia hom a Problem. Da Hopfa is uns ausggangn“ Ludwig l. hat von so einem Amtsnachfolger nur träumen können. Auch wenn Twitter deswegen den Bach runter geht, wäre das für die Social Media Kommunikation des Königs kein Problem, schließlich kann er sein Gefolge weiter bei Instagram unter #Söderisst über seine Essgewohnheiten aufklären.
Zwischenfazit: Söder mutet den Mächtigen der Welt viel zu und das Trinken und der Erfolg gehen Hand in Hand. Wenn die wissenschaftlichen Prinzipien der Ludwig-Maximilians-Universität diese offensichtlichen Zusammenhänge nicht zulassen, zeigt das nur, was Wissenschaft für eine Zumutung sein kann! Lasst euch also nicht entmutigen! Wenn ihr die #ChurchillChallenge im Freundeskreis oder im Hörsaal probiert, könnte das der Beginn einer großen Karriere sein.
Das harte Leben eines Premierministers und Bundeskanzlers teilt der Bundestrainer! Es ist WM, im Winter, und nicht nur deswegen bleibt manchem die Freude im Hals stecken wie katarischer Wüstensand. Doch was immer man davon hält, vielleicht müssen wir uns an WMs in Wüsten gewöhnen, wenn immer größere Teile der Welt zu solchen werden. Für uns ist das bisher nicht mehr als eine Zumutung. Vielleicht wachsen in Deutschland bald Zitronen und weniger Kohl, aber anderswo auf der Welt ist es längst viel schlimmer. Das sollte selbst Konservative besorgen, wenn sie noch verhindern wollen, dass sich das Kamel statt des VWs als globales Transportmittel durchsetzt.
Außerdem haben wir die Erde von unseren Kindern nur gepachtet! Manche kleben sich deswegen auf der Straße fest oder werfen Suppe auf berühmte Bilder, was andere als Zumutung empfinden, weil Van Gogh ja kein Klimaleugner war. Doch für die Suppenwerfer ist Flüssignahrung auf Bildern eine kleine Zumutung verglichen mit dem Klimawandel. Dass es gerade weltberühmte Klassiker wie die Sonnenblumen trifft, liegt vielleicht daran, dass bei ihrem Preis selbst Elon Musk schlucken müsste, wenn er sich eines über sein neues Waschbecken hängen wollte. Der Kapitalismus, der Musk und die teuren Bilder verbindet, ist für viele die Zumutung schlechthin.
Aber erfunden haben ihn weder Musk noch Van Gogh, der für seine Bilder jedenfalls kein Vermögen bekommen hat und aus Verzweiflung sein Ohrläppchen verlor! Als Lösung für Zumutungen aller Art gilt die Technik. Selbst Malen kann sie inzwischen, mit künstlicher Intelligenz statt Pinsel und Öl! Das Programm Dall-E generiert in wenigen Sekunden passende Werke zu jedem Thema. Das Titelbild dieses Artikels soll „Zumutung“ darstellen, könnte aber auch der neue Post bei #Söderisst sein. Klar ist: Solange die Künstliche Intelligenz Weißwürste für eine Zumutung hält, müssen wir uns bei den Zumutungen des Lebens auf die annähernde KI von König Maggus verlassen, dem dieser Fehler nicht passieren könnte!
Es wird kalt in der Deutschland GmbH und die Klausurenphase droht, man möchte es sich drinnen mit einer heißen Tasse gemütlich machen und Zumutungen und Schlimmeres aussperren! Doch „schön“ kalt wird es nicht mehr. Wenn kalte Winter uns in den letzten Jahren darüber beruhigt haben, dass die Pole vielleicht doch nicht so schnell schmelzen, wünschen wir uns jetzt einen warmen Winter, um Gas und Geld zu sparen. Die Hintergründe sind schrecklich, und wir bleiben vor den Abgründen stehen, die sich hinter den Zumutungen öffnen. Sie sollten uns daran erinnern, unsere Zumutungen nicht zu schwer zu nehmen. Oft ausgesprochen wird auch dies zur Zumutung. Trotzdem: Wenn um 2 Uhr nachts die letzte U-Bahn im Schacht verschwindet, wenn die Prüfung schwer und die Milch, die gestern noch im Kühlschrank war, verschwunden ist: Es sind nur Zumutungen!