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„Keine Bauchschmerzen mit der Entscheidung“

LMU-Präsident Bernd Huber hat im Fakultätsrat der Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaft Kritik an der Berufung von Annette Schavan in den Hochschulrat zurückgewiesen. In einer für Studierende offenen Sitzung am 11. Dezember bestritt er, dass diese negative Folgen für die Außendarstellung der Universität haben oder eine falsche Vorbildfunktion für Studierende haben könnte.

Die ehemalige Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan.
Foto: Flickr-User Thomas Kohler (unter CC BY-SA 2.0)

Huber erklärte, er habe „keine Bauchschmerzen mit der Entscheidung“ und könne „überhaupt nicht erkennen“, warum die Plagiatsvorwürfe und das laufende Verfahren gegen die ehemalige Bundesbildungsministerin eine falsche Botschaft an die Studierenden der LMU senden könnte. Der Hochschulrat sei kein akademisches Gremium. Die unbestrittene Sachkompetenz von Schavan habe den Ausschlag gegeben. Allgemein wird davon ausgegangen, dass Schavans bundespolitische Kontakte die Chancen der LMU auf zusätzliche Finanzmittel aus verschiedenen Förderprogrammen wie der Exzellenzinitiative oder dem Qualitätspakt Lehre erhöhen sollen.

Anlass der Aussprache, zu der neben den Mitgliedern des Fakultätsrats rund 60 Gäste erschienen, war ein von 43 Lehrenden der Fakultät – darunter 25 Professorinnen und Professoren – unterzeichneter Brief an den Präsidenten der LMU. Die darin geäußerten Bedenken nahm Huber zwar zur Kenntnis, verwies aber darauf, dass seine Entscheidung vom Senat der LMU sowie vom damaligen bayrischen Wissenschaftsminister Heubisch mitgetragen wurde.

Kritik äußerte Huber an der Veröffentlichung des Briefes, der in der vergangenen Woche auf ungeklärtem Weg in die SZ-Redaktion gefunden hatte: „Wir führen hier an der Universität mittlerweile Debatten über die Süddeutsche Zeitung und andere Medien.“

Eine eingehende Analyse der Vorgänge um die Berufung von Annette Schavan in den LMU-Hochschulrat findet ihr in unserer Print-Ausgabe, die vom 15. bis. 22. Januar 2014 erscheint.

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