In seiner Inszenierung „UR“ am 2. Februar am Münchner Residenztheater zeigt Sulayman Al Bassam die Geschichte einer Stadt, ihr Verschwinden und ihr Vermächtnis. Studierende des Departments Kunstwissenschaften der LMU laden anschließend zur DOK.filmnight ein, gemeinsam tiefer in die Themen „Leben in einer Stadt“ und „Migration“ einzutauchen.
Von Paulina Wawerla
Theaterabende enden nicht immer mit dem Schlussapplaus: Oft schwirren Gedanken und Fragen in den Köpfen der Zuschauer*innen umher, die diskutiert und beantwortet werden wollen. Genau an diesem Punkt beginnt am 2. Februar die DOK.filmnight der Studierenden des Departments Kunstwissenschaften der LMU. Im Anschluss an das Theaterstück UR im Marstall gestalten sie einen Abend, der Möglichkeit zum Austausch und zur Vertiefung des Gesehenen bieten soll und dabei um das Medium des Dokumentarfilms ergänzt wird.
Das Thema der Inszenierung: die Stadt UR. Sie lag in Mesopotamien und ist eine der ältesten Gründungen der Welt. Vom Untergang der Stadt im Jahr 2000 vor Christus ist ein sumerisches Klagelied erhalten geblieben. Dieses Lied nimmt der kuwaitische Autor und Regisseur Sulayman Al Bassam zum Anlass, die Geschichte der dort lebenden Menschen in einem Theaterstück zu erzählen.
„Was wir hier machen, jetzt, in dieser Stadt, an diesem Theater und wie wir es machen, das ist eine Übung in Sachen Hoffnung“ (Sulayman al Bassam, UR)
Den Verlust ihrer Heimatstadt aufgrund von Krieg und Verfolgung erleiden Menschen auch im Jahr 2019. Männer, Frauen und Kinder machen sich auf den Weg in ein neues Land, voller Hoffnung auf ein friedliches Leben. Doch die Erschließung einer neuen Heimatstadt gestaltet sich häufig als ein emotionaler und finanzieller Kraftakt.
Neue Blickwinkel in der Verbindung von Theater und Film
Durch Ausschnitte zweier Dokumentarfilme der Münchner Filmemacher*innen Marlena Molitor und Tuna Kaptan werden an diesem Abend Geschichten über die Ankunft und das Leben von Geflüchteten in einer Stadt vorgestellt. Die Zuschauer*innen sind eingeladen, Fragen zu stellen, Verknüpfungen zu schaffen und neue Blickwinkel zu erlangen.
Freier Eintritt für Dokumentarfilme und Gesprächsrunde
In enger Kooperation mit dem DOK.fest München und dem Jungen Resi gestalten Studierende des Departments Kunstwissenschaften der LMU München den Abend. Die Karten für die Vorstellung UR sind bei allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Wer nur die Veranstaltung DOK.filmnight besuchen möchte, kann das auch tun; unabhängig von dem Vorstellungsbesuch und ganz umsonst – aber Obacht: Eine Einlasskarte ist dennoch nötig! Man kann sie sich über das Residenztheater besorgen.
Was: Dokumentarfilmausschnitte und verschiedene Gesprächskreise zu den Themenschwerpunkten Stadt und Migration der Inszenierung UR
Wo: Marstall Café, Marstallplatz 4 80539 München
Wann: 2. Februar 2019 um 21.30 Uhr im Anschluss an die Vorstellung UR
Kostenfreie Karten können über das Residenztheater gebucht werden