Unileben

Wo sich Studierende impfen lassen können

Die Impfung ist der Weg aus der Pandemie. Viele Studierenden hatten aber noch nicht die Möglichkeit, sich immunisieren zu lassen. Wo das möglich ist: Eine Übersicht.

Wie auch immer das Wintersemester aussehen wird: Die Impfquote unter den Studierenden wird eine Rolle spielen. Foto: Gustavo Fring, pexels

Niemand weiß so recht, wie genau das kommende Wintersemester ablaufen wird. Eines aber lässt sich mit Sicherheit sagen: Je mehr Studierende gegen das Coronavirus geimpft sind, desto entspannter wird die Lage. Desto mehr Präsenzlehre ist möglich. Desto näher kommt das Unileben an das heran, was es vor zwei Jahren noch war. Mit Mensaaufenthalten, spontanen Kontakten, stickigen Seminarräumen – allem also, was dazu gehört.

„Impfungen werden eine entscheidende Rolle spielen.“

An allen Münchner Unis ist die Rückkehr zur Präsenz geplant – vor allem in Form von Seminaren und Übungen. Wie wichtig der Impfschutz dabei ist, machte zuletzt Bernd Huber, der LMU-Präsident, in einem Statement deutlich: „[Wir] setzen zusammen mit den Fakultäten und Fachbereichen alles daran, dass wenigstens kleinere Lehrformate in Präsenz stattfinden können. Dabei werden Impfungen eine entscheidende Rolle spielen.“

Die gute Nachricht ist: Es gibt so viel verfügbaren Corona-Impfstoff wie nie zuvor. Die schlechte Nachricht: Er kommt gerade nicht im ausreichenden Tempo in die Oberarme. Gerade bei den – nach Robert-Koch-Institut-Definition – Jüngeren, den 18- bis 59-Jährigen, ist die Impfquote noch nicht da, wo sie theoretisch sein könnte. Bei den Studierenden und Auszubildenden sieht es vermutlich nochmal schlechter aus.

Die Unis, die Stadt München und der Freistaat bieten verschiedene Impfaktionen für junge Menschen an. Mittlerweile gibt es viele Möglichkeiten, an eine Impfung zu gelangen. Eine Übersicht.

Impfaktionen im Überblick

Hochschulen

LMU und TU bieten gesonderte Aktionen für Ihre Studierenden an, die beiden Unis sowie die Hochschule München arbeiten zudem mit dem Impfzentrum München zusammen. Für die Impfaktionen von LMU und TU braucht es keine Voranmeldung, es lohnt sich aber, sich unter https://impfzentren.bayern/ zu registrieren, weil dies vor Ort ohnehin vorgenommen wird. Mitbringen muss man seinen Studierendenausweis, seinen Ausweis oder Reisepass und den Impfpass (falls vorhanden). Die erste Aktion an der LMU fand schon statt, weitere Termine werden wahrscheinlich bald bekanntgegeben. An der TU in München sowie in Garching kann man sich diese Woche noch impfen lassen: am 27. Juli in München und Garching, am 28. Juli noch in Garching.

Stadt München

Der städtische Impfbus fährt durch München und wo er Halt macht, kann man sich gegen das Coronavirus impfen lassen. Es wird empfohlen sich unter https://impfzentren.bayern/ zu registrieren, um den Prozess zu beschleunigen. Mitbringen muss man ein Ausweisdokument und den Impfpass (falls vorhanden). Der Bus hält diese Woche noch an den Pasinger Arcaden am Pasinger Bahnhofsplatz (29. bis 31. Juli) sowie auf dem Gelände des Sommer-Tollwoods im Südteil des Olympiaparks (30. Juli bis 01. August).

Zudem gibt es in einzelnen Stadtvierteln gesonderte Impfaktionen. Diese Woche etwa noch am 30. Juli bei der Stiftung Katholisches Familien- und Altenpflegewerk an der Mitterfeldstraße 20 (Pasing-Laim) sowie am 30. Und 31. Juli in der Messestadt Riem im StartStark an der Werner-Eckert-Straße 10. Vorher muss man die eigene Telefonnummer und den Stadtteil, in dem man wohnt, per Mail (impfen.gsr@muenchen.de) angeben. Mitzubringen sind wie immer ein Ausweisdokument und der Impfpass.

Impfzentrum

Im Impfzentrum kann man sich nun ohne Termin und Voranmeldung impfen lassen – an jedem Tag der Woche, von 9:00 bis 17:30 Uhr. Das gilt für die Erst- sowie die Zweitimpfung. Bereits vereinbarte Termine – etwa über https://impfzentren.bayern/ bleiben bestehen. Mitbringen muss man den Ausweis oder Reisepass sowie den Impfpass (falls vorhanden).

Ärzt*innen

Viele Ärzt*innen – nicht nur Allgemeinmediziner*innen, sondern auch Fachleute aus ganz andere Spezialisierungen – sitzen auf Impfstoff, den sie nicht verimpft bekommen. Im Zweifelsfall einfach mal anrufen und/oder eine Nachricht schreiben. Viele Mediziner*innen vergeben auch Termine auf der Plattform doctolib.de

Was die Impfung für mich bedeutet

Die Corona-Impfung zu erhalten ist für viele ein Lichtblick. Auch vielen Angehörigen nimmt sie Angst. Was die Impfung für Sie bedeutet erzählen zwei unserer Autor*innen hier:

„Es ist nun mehr als ein Jahr her, dass ich Zeit mit meinen Großeltern verbracht habe. Wenn ich sie gesehen habe, dann nur mit Abstand und Maske. Zu groß war die Gefahr sie anzustecken – aufgrund ihres Alters und ihrer Vorerkrankungen sind sie Teil der Risikogruppe. Mittlerweile sind sie vollständig geimpft. Die Impfung ermöglicht ihnen einen unbeschwerteren Alltag, in dem sie nicht mehr konstant befürchten müssen sich beim Einkaufen oder Arzt zu infizieren. Und sie nimmt mir die Sorge um sie. Abgesehen von meinen Großeltern sind auch meine Schwester und meine Mutter schon vollständig geimpft, weil sie beide in der Pflege arbeiten. Die Impfung bedeutet für sie, für ihre Kolleg*innen, für unsere und deren Familien eine extreme Entlastung. Denn neben dem Stress, den die Arbeit sowieso mit sich bringt, besteht seit Beginn der Pandemie zusätzlich die Sorge sich anzustecken. Das Virus mit nach Hause zu bringen und andere zu gefährden. Auch wenn es noch länger dauern wird, bis die Pandemie endet und es weiterhin wichtig ist, vorsichtig zu sein, erlaubt die Impfung nach mehr als einem Jahr Abstand endlich wieder einen entspannteren Umgang miteinander.“ Julia Stanton

„Am schlimmsten sind Zugfahrten: fünf, sechs Stunden auf engstem Raum, kein Ausweg, eine eher mäßige Maskendisziplin – und die Angst vor einer Infektion reist mit. Wenn ich Freunde und Familie besuchen will, ihre Nähe suche, dann bin ich auf die Bahn angewiesen. Und klar, ich weiß, dass in Bahnen nur sehr, sehr wenige Infektionen stattfinden sollen. Aber was hat schon der Kopf zu sagen, wenn Angst spricht? Das viel größere Problem: Es sind ja nicht nur Bahnen, in denen menschliche Nähe auf einmal beunruhigend ist. Nähe, die uns ja eigentlich erst zum Menschen macht. Wie wichtig sie eigentlich ist, das wurde vielen von uns wohl in den vergangenen Monaten deutlich – und dieses Bedürfnis nach ihr, das will gestillt werden. Und die Impfung, die erlaubt genau das. Sorgenfrei.“ Max Fluder

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