Übergriffig, irritierend, immer wieder zum Lachen – Marlenes Leben im Rollstuhl im öffentlichen Raum führt oft unverhoffte Berührungspunkte herbei von denen sie hier selbst monatlich berichtet.
Wenn ich einen Spaziergang mache, kann ich mir nie ganz sicher sein, diesen in Ruhe genießen zu können. Es scheint manchmal so, als gehe von mir (und meinem Rollstuhl) eine magnetische Anziehungskraft aus. Plötzlich steht jemand vor mir und sagt mir, wie arm ich bin! Diese Mitleidsbekundungen von fremden Menschen sind zwar vielleicht nett gemeint, aber für mich eher nervig. Als ich noch im Grundschulalter war, erlebte ich, wie mich ein angetrunkener Mann auf dem Spielplatz mit ernster Miene anblickte: „Traurig, traurig, traurig“, meinte er. „Soll ich etwa den ganzen Tag weinen?“, entgegnete ich.