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#EUandYou: Hast du die Wahl?

Am 26. Mai 2019 ist Europawahl. Was bringt dir die EU als Student*in? Wenn du gerne am Handy hängst und dir die Umwelt wichtig ist, vermutlich mehr, als du denkst.

© Europäisches Parlament

Von Isabel Prößdorf

Netflix, eine Flasche Cola und nebenbei am Handy daddeln – ein typischer Studierendenabend. Während wir dank diesen drei Dingen entspannen können, bereiten sie anderen Kopfzerbrechen. Die EU sorgt nämlich dafür, dass Streaming-Dienste und On-Demand-Plattformen künftig mehr europäische Inhalte anbieten müssen. Am 2. Oktober haben die Abgeordneten die zugehörige Richtlinie für Mediendienste erlassen. Produktionen von Serien wie „Dark“ oder „The Rain“, die jeweils in Deutschland und Dänemark spielen und gedreht werden, werden so gefördert.

Und was ist mit der Cola? Die und viele andere Getränke gibt es häufig in Plastikflaschen und die wiederum sind Teil der Ursache von rund 150 Millionen Tonnen Kunststoffabfällen, die in den Weltmeeren umher schwimmen. Auch hier greift die EU ein. Am 22. Oktober hat das Parlament über ein Verbot von Einwegprodukten aus Plastik wie Wattestäbchen, Geschirr oder auch Trinkhalmen abgestimmt. Pfandsysteme von Flaschen, die in Deutschland bereits seit 2003 Standard sind, sollen EU-weit gefördert werden. Ziemlich gut, oder? Genauso gut wie die Tatsache, dass die Gebühren für Datenroaming abgeschafft wurden und WhatsApp jetzt auch im Urlaub jederzeit benutzt werden kann.

EU: Au ja! Wählen: Och nö?

Wenn es in Europa gerade so gut läuft, muss man ja eigentlich nichts mehr tun. Falsch. Schon mal was vom Brexit gehört? 51 Prozent aller Menschen in Großbritannien würden gerne in der EU bleiben, doch nicht alle von ihnen sind am entscheidenden Tag zur Wahl gegangen und müssen den Austritt aus der Europäischen Union jetzt mittragen. In Deutschland finden laut der aktuellen Eurobarometer-Umfrage des Europäischen Parlaments 81 Prozent der Bürgerinnen und Bürger, dass die Mitgliedschaft der Bundesrepublik in der EU eine gute Sache ist – trotzdem haben bei der letzten Europawahl 2014 nur 48 Prozent ihre Stimme abgegeben.

© Europäisches Parlament

Die nächste Europawahl findet am 26. Mai 2019 statt. Wer also möchte, dass die EU-Staaten weiter gemeinsam für die Umwelt kämpfen, Reisen einfacher machen und Studierendenprogramme wie Erasmus + fördern, sollte seine Stimme abgeben. Und weil auch der EU klar ist, dass Studierende dank Vorlesungen, Prüfungen und Co. oft nicht die Zeit haben sich zu informieren, hat sie die Kampagne „Diesmal wähle ich“ ins Leben gerufen. Auf der Website gibt es alle Infos darüber, wann man wo wählen kann und auch Hinweise zu Veranstaltungen in ganz Deutschland.

 

Isabel Prößdorf macht gerade ein Traineeship im Europäischen Parlament in der Generaldirektion Kommunikation in Berlin. Unter #EUandYou erklärt sie kurz und prägnant EU-Themen, die für Studierende relevant sind.

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