Kulturphilter

Despicable Me – Ich Einfach Unverbesserlich

Das Böse hat einen Namen…

… und der lautet Gru (im Original gesprochen von Steve Carrell, siehe Dinner for Schmucks von letzter Woche). Dieser lebt den bösen amerikanischen Traum vom Superschurken. Inmitten einer Vorstadt, in der sonst jedes Haus dem anderen gleicht, wohnt er in einem düsteren Palast, der die Munsters vor Neid erblassen lassen würde. Seine Geschäfte scheinen nicht schlecht zu laufen, kann er sich doch einen riesigen Flatscreen, jede Menge Jagdtrophäen, ein Geheimversteck und eine Armee putziger gelber Minions leisten.

Aber diese „Idylle“ erfährt bald ihr jähes Ende. Denn außer ihm gibt es noch andere, jüngere und anscheinend auch fähigere Bösewichte. Irgendjemand hat eine der Pyramiden von Gizeh gestohlen. Gru steht unter Zugzwang und muss so bald wie möglich seinen Plan umsetzen, den Mond vom Himmel zu entwenden. Doch völlig unerwartet kommen ihm dabei drei kleine Gören, Margo, Edith und Agnes in die Quere, die schon bald weit mehr für ihn sind, als nur eine Plage. Außerdem wäre da ja auch noch sein neuer Erzrivale, Vector (Jason Segel), dessen Name schon verrät, dass er Verbrechen „with both direction and magnitude“ verübt.

Does this count as annoying?

Despicable Me ist ein 3D-Animations-Film, der mit seinem Protagonisten zur Abwechslung auf der anderen Seite des Gesetzes ansetzt. Diese Neuheit wird jedoch schnell von der obligatorischen Läuterung unterminiert, was jedoch umso komischer anzusehen ist. Die Story ist relativ einfallsreich und die Situationskomik unschlagbar. Leider kennt man viele der besten Gags bereits aus den diversen Trailern, die einem zwar Lust auf den Film machen, aber leider auch viel verraten. Daran ist schon so mancher Film gescheitert und auch Despicable Me verliert dadurch zuweilen ein wenig an Fahrt.

Das macht der Film allerdings durch die optimale Nutzung der 3D-Effekte wieder wett. Obwohl in letzter Zeit der 3D-Film ein Revival erlebt, hat man zuweilen den Eindruck, dass Produktionsfirmen lediglich auf diese Art des Films zurückgreifen, weil die Tickets dafür im Schnitt um 20-50 Prozent teurer sind. Nicht so Despicable Me! Ohne zu viel verraten zu wollen: Den Zuschauer erwartet eine Achterbahnfahrt der Special Effects…

Alles in allem ist der Film sehenswert. Die Charaktere sind sympathisch, die Dialoge witzig, der Soundtrack (unter anderem von Pharrell Williams und Hans Zimmer) ist sehr gelungen und die Effekte sind toll. Allerdings muss man der Ehrlichkeit halber sagen, dass Despicable Me nun mal kein Toy Story 3 ist. Wo Pixars Kinderfilm erwachsen geworden ist, bleibt Universals neuestes Werk eben doch nur ein Kinderfilm, auch wenn einmal kurz auf die Finanzkrise angespielt wird. Auf jeden Fall ein Spaß für die ganze Familie und Erwachsene, die sich das innere Kind bewahrt haben.

Ab dem 30. September stiehlt sich Gru auch in die deutschen Kinos.

(Bild: Universal)

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