Kulturphilter

Dinner for Schmucks – Dinner für Spinner

Lachen auf Kosten anderer

Wie findet man den größten Idioten? Diese Frage muss sich Tim (Paul Rudd) stellen. Denn dank seiner Initiative könnte der Untergang der Firma, für die er als Finanz-Analyst arbeitet, abgewendet werden und für ihn würde dabei sogar ein Posten im Vorstand herausspringen. Der Haken daran ist: Jeden Monat treffen sich die Vorstandsmietglieder zu einem großen Dinner, bei dem jeder einen Spinner, einen Verrückten, einen Schmuck (Amerikanische Beleidigung: Idiot; aus dem Jiddischen übernommen) mitbringen soll. Dem größten Idioten ist einen Trophäe sicher und Tim könnte sich so gleichzeitig auch seinen Platz an der Sonne sichern.

Seine Freundin ist jedoch aus verständlichen Gründen gegen Tims Teilnahme. Zu dumm nur, dass der Zufall ihm Barry (Steve Carell) vor den Wagen stößt. Keine zwei Sätze sind ausgetauscht, da ist Tim – und jedem im Publikum – klar, dass er den Irrsten der Irren vor sich hat. Allein sein Hobby sagt schon so einiges: Er stopft tote Mäuse aus, die er auf der Straße findet, und baut mit ihnen Dioramen. Tim kann nicht widerstehen und lädt Barry schließlich zum Dinner ein. Das Unheil nimmt seinen Lauf…

You may say I’m a dreamer, but I’m not…

Es handelt sich bei Dinner for Schmuck um eine Komödie, die für Toleranz werben will und dabei alle Beteiligten vorführt. Denn als Zuschauer beginnt man sich nach einer Weile zu fragen, wer die eigentlichen Idioten sind. Tim macht immerhin so gut wie alles falsch, was man nur falsch machen kann, und ruiniert allmählich seine Existenz. Zwar ist Barry an all dem Chaos maßgeblich beteiligt, aber er strahlt doch zumindest eine gewisse kindliche Naivität aus, während Tim ganz bewusst aus den richtigen Gründen das Falsche tut.

Ein netter Zusatz sind dabei die ausgefeilten Dialoge, die kombiniert mit klassischer Situationskomik und ein wenig Slapstick eine explosive Mischung kurzweiligen Humors bieten.

Dinner for Schmucks ist ein aberwitziges Gag-Spektakel, das dabei ebenso witzig wie absurd wirkt. Allerdings macht genau das auch seinen Charme aus. Sehr überzeugend sind wie immer auch Paul Rudd (Vorbilder?!, Trauzeuge gesucht) und Steve Carell (Get Smart), die hier einmal mehr ihr komödiantisches Talent unter Beweis stellen.

Eindeutig sehenswert. Nach wie vor die Nummer 2 hinter Hangover, aber durchaus eine Komödie, die man sich noch ein zweites Mal ansehen würde. Abgesehen davon, dass solch ein Dinner für Spinner moralisch hochgradig verwerflich ist, zeigt der Film nämlich außerdem, dass es vor allen Dingen auch urkomisch sein kann.

Ab dem 23. September lädt Paramount Pictures auch in Deutschland zu Tisch.

(Bild: Paramount Pictures, Dreamworks SKG und Spyglass Entertainment)

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