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Semesterticket abgelehnt

Mit einer knappen Mehrheit von 52,1 % haben sich die Studierenden der LMU gegen ein Semesterticket entschieden. An der TU und der Hochschule München ist das Angebot hingegen angenommen worden. Das Semesterticket kann damit in der geplanten Form nicht verwirklicht werden. Dafür wäre eine gesonderte Zustimmung aller drei Studierendenschaften nötig gewesen. Die enorm hohe Wahlbeteiligung von je nach Hochschule zwischen 43 und 65 % wird aber von vielen als Auftrag an die Politik verstanden, ein für die Studierenden attraktiveres Angebot mit zu gestalten.

Münchens Oberbürgermeister Christian Ude hatte in den letzten Tagen noch einmal verstärkt für die Annahme des Angebotes der Verkehrsbetriebe geworben – vor allem auch mit dem Hinweis, dass es sich dabei um ein Solidarmodell handele. Letzten Endes war das Angebot aber wohl für viele eine zu große finanzielle Belastung: „Sowohl der Sockelbeitrag, als auch das Gesamtangebot sind zu teuer und wurden daher von vielen Studierenden nicht mehr als solidarisch empfunden“, so Thomas Honesz von der Studierendenvertretung der LMU.

Groß war auch die Kritik an dem Sockelbeitrag von 78,50 € pro Semester, mit dem lediglich eine Nutzung in den Abendstunden und am Wochenende möglich gewesen wäre. Ein anderes Modell schien aber nicht praktikabel: Ein verpflichtendes voll gültiges Ticket hätte auch juristisch nicht durchsetzbare Kosten für die Studierenden mit sich gebracht. Ein Semesterticket auf gänzlich freiwilliger Basis hätte bei Kostenneutralität keinen wesentlichen Fortschritt zu dem bestehenden Ausbildungstarif bedeutet.

Die hohe Wahlbeteiligung verbindet sich nun für viele mit der Hoffnung, dass bald ein neues und eventuell staatlich bezuschusstes Angebot vorliegen könnte. Es besteht aber auch Anlass zur Skepsis. So hatte die Geschäftsführerin des Studentenwerks München, Frau Dr. Wurzer-Faßnacht, mit den Worten zur Wahl aufgerufen: „Nutzen Sie diese Chance, denn es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie in absehbarer Zeit noch einmal wieder kommt!“ Auch ob das Semesterticket nun beschränkt auf TU und die Hochschule München eingeführt werden kann, erscheint fraglich, waren doch die Verkehrsbetriebe bei ihrer Kostenkalkulation von einer Nutzung an allen drei Hochschulen ausgegangen.

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