Kulturphilter

RED – Retired Extremely Dangerous

Explosives Gag-Feuerwerk

Frank Moses (Bruce Willis) ist ein Pensionär, der weniger unter seinem Alter leidet, als vielmehr an chronischer Langeweile. Sein einziges Vergnügen besteht mittlerweile darin, mit Sarah (Mary-Louise Parker), der Ansprechpartnerin im Büro seiner Pensionsstelle, zu flirten. Besonders frustrierend ist diese Art Leben für Frank, weil er sich aus einem ganz besonders abwechslungsreichen Job zurückgezogen hat: Er war ein CIA-Agent der alten Schule, ganz à la James Bond.

Aber Langeweile ist bald schon sein geringstes Problem. Ein Unbekannter sorgt nämlich dafür, dass Frank und sein altes Team als REDRetired Extremely Dangerous – eingestuft werden, was dazu führt, dass ihm plötzlich CIA-Killerkommandos hinterherjagen.

Um seine favorisierte Rentenberaterin zu schützen, entführt sie Moses kurzerhand und macht sich dann gemeinsam mit ihr auf die Suche nach seinen alten Kameraden, um mit ihrer Hilfe das Komplott aufzuklären.

Seine ehemaligen Kollegen sind dabei hochkarätig besetzt, mit Morgan Freeman, Helen Mirren und John Malkovich, die allesamt als frustrierte und leicht durchgeknallte Ex-Agenten überzeugen.

Auch wenn es sich hier wieder einmal um eine Comic Verfilmung (genau genommen nur eine Anlehnung an die Miniserie RED von Warren Ellis und Cully Hamner) handelt, ist es doch auch eine mehr als gelungene, klassische Actionkomödie. Die Charaktere sind dank des Cast überzeugend und sympathisch. Außerdem jagt hier ein Gag den nächsten, nicht zuletzt wegen Bruce Willis geradezu legendärer Coolness.

Demographisch realistische Weiterentwicklung des Genres

Insgesamt ist RED mal etwas anderes. Einerseits handelt es sich zwar um eine Actionkomödie, aber andererseits ist der Film auch erfrischend selbstironisch. Die Action-Sequenzen, Stunts und Schießkünste der Protagonisten sind so überzogen, dass man nicht umhinkommt, in schallendes Gelächter auszubrechen. Auch ist es mehr als amüsant, das Faktum einer stetig alternden Gesellschaft auf so nette Art zu Ende gedacht zu sehen. Zumindest aus deutscher Sicht ist RED nämlich in gewissem Maße auch ein realistischer Blick in die demographische Zukunft unserer Geheimdienste.

Davon einmal abgesehen, schafft der Film aber, woran The Expendables vor kurzem gescheitert ist: Dem deutschen Regisseur Robert Schwentke ist es gelungen, mehrere altbekannte Größen Hollywoods zu versammeln und mit ihnen einen perfekten Actionfilm abzuliefern, dem es einfach an nichts mangelt.

Wer ein Fan den Genres ist, dem kann man dieses Spektakel wärmstens empfehlen. Aber auch Filmfreunden, die Actionfilmen sonst eher skeptisch gegenüber stehen, dürfte RED doch gefallen. Allein schon deswegen, weil Bruce Willis hier einmal mehr zeigt, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört.

Ab dem 28. Oktober sieht Bruce Willis auch in den deutschen Kinos wieder einmal rot.

(Bild: Concorde, Summit Entertainment und DC Entertainment)

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