Kulturphilter

Killers – Kiss and Kill

James Bond wird sesshaft

Jen (Katherine Heigl) ist alles andere als spontan. Das ist auch der Grund, warum ihr Freund sich von ihr getrennt hat. Als sie sich von ihren Eltern zu einem gemeinsamen Urlaub in Nizza überreden lässt, lernt sie dort aber prompt den Mann ihres Lebens kennen, Spencer (Ashton Kutcher). Was sie – im Gegensatz zum Zuschauer aber nicht von Anfang an weiß: Spencer ist Profikiller im Dienste der CIA. Er ist jedoch zunehmend unzufrieden mit seinem Leben als Geheimagent und nachdem er sich in Jen verliebt, beschließt er aus dem mörderischen Geschäft auszusteigen.

Die eigentlichen Probleme fangen aber erst an, als ihn in der überschaubaren Vorstadtidylle seine Vergangenheit einholt und sich sein alter Chef bei ihm meldet. Kurz darauf beginnt eine Jagd auf Spencer, in die auch Jen unfreiwillig verstrickt wird. Ihre engsten Freunde entpuppen sich als Profikiller, die an jeder Ecke auf die beiden lauern.

Auch, wenn sich Killers zunächst anhört wie eine Neuauflage von Mr. Und Mrs. Smith, schafft es der Film doch, einen ganz eigenen Charme zu entwickeln. Leider braucht die Geschichte eine Weile, um an Fahrt zu gewinnen, aber das liegt vermutlich auch an seiner hybriden Form. Der Film ist zu gleichen Teilen romantische Liebeskomödie und actiongeladener Thriller. Der perfekte Film für Paare, die sich nicht entscheiden können, ob man lieber Küsse oder Killer sehen will.

Bei genauerer Betrachtung: etwas makaber

Killers ist an sich ein gelungener Film und durchaus sehenswert. Nimmt man ihn allerdings etwas genauer unter die Lupe, so fällt auf, dass neben allerlei Klischees – vom Geheimagenten-Schönling über die blonde Karrierefrau bis hin zum reichen Vater mit übertriebenen Beschützerinstinkt (großartig: Tom Selleck) und der Mutter mit Alkoholproblem – vor allem die Gewalt als Spektakel im Mittelpunkt steht. Zwar zeigt Spencer bei der einen oder anderen Gelegenheit Gewissensbisse, aber letztlich wird die Gewalt als so selbstverständlich hingenommen, dass man sich vielleicht fragen sollte, wo Humor aufhört und wo Gewaltverherrlichung anfängt.

Zum Thema „Gewalt im Film“ findet sich auch in der nächsten Ausgabe von Philtrat ein ausführlicher Artikel.

Ab dem 5. August fliegen auch in den deutschen Kinos die Fetzen bei Kiss and Kill.

(Bild: Lionsgate)

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