Kulturphilter

Inception

Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein

Dominic Cobb (Leonardo DiCaprio) ist ein Dieb der ganz besonderen Art: Er stiehlt Geheimnisse und das auch nicht in physischer Form, sondern direkt aus dem Geist seiner Opfer. Zusammen mit seinem Partner Arthur (Joseph Gordon-Levitt) schleicht er sich in den Geist seiner Opfer und überlistet sie dort, damit sie preisgeben, was eigentlich niemand wissen soll. Diese ganze Aktion nennt sich Extraction. Interessant wird es jedoch für Cobb, als ihm unverhofft ein Angebot unterbreitet wird, das er nicht ablehnen kann. Der Industrielle Saito bietet ihm einen unwiderstehlichen Deal an, für den er lediglich das genaue Gegenteil seiner sonstigen Aufträge leisten muss: Er soll eine Idee einpflanzen oder genauer gesagt beginnen (lat. incipere). Nachdem er sich ein hochkarätiges Team zusammengestellt hat, beginnt diese Inception. Doch mit jeder Schicht, die sie tiefer in das Bewusstseins ihres Opfers vordringen, steigt die Gefahr für das Team. Besonders, als sich neben allerlei anderer Widrigkeiten, Cobbs Unterbewusstsein einschaltet, das eine ganz eigene Agenda hat.

Der Traum der Aufklärung gebiert Monster

Regisseur Christopher Nolan (Batman – The Dark Knight) hat sich wieder einmal selbst übertroffen und nach jahrelanger Vorbereitung einen anspruchsvollen Science Fiction Thriller (das Genre definiert sich nämlich nicht nur über Raumschiffe) geschaffen. Der Zuschauer wird von der Atmosphäre hypnotisiert und geradezu mit hineingezogen in diese Jules-Verne-hafte Reise in das Unbewusste. Schicht um Schicht kämpft sich Leonardo DiCaprio immer weiter in die Ungewissheit der Traumwelt vor und Schicht um Schicht beginnt man immer mehr daran zu zweifeln, was real ist und was nicht. Der sachliche und professionelle Dieb, den er verkörpert, entpuppt sich dabei immer mehr als Mensch, dessen rationale Fassade ein dunkles Geheimnis verbirgt, das ihn innerlich aufzufressen droht.

Inception ist actiongeladen und doch von der ersten bis zur letzten Minute durchdacht. Die eigentliche Stärke des Films liegt aber eigentlich nicht in den spektakulären Effekten und dem packenden Plot. Es ist ein nachdenklicher Film, der von Emotionen handelt, von Schuld und der Suche nach Vergebung, von den Dämonen der Vergangenheit, denen man sich stellen muss, damit sie nicht die Kontrolle übernehmen.

Ab dem 29. Juli bringt Hollywoods Traumfabrik Inception auch in die deutschen Kinosäle.

(Bild: Warner Bro. Pictures, Legendary Pictures und Syncopy)

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