Unsere Autorin Marlene Beilharz musste beim Schwerpunktthema unseres neuen Heftes – „Krach“ – sofort an ein Thema denken, das gerade in Deutschland mehr Aufmerksamkeit und Krach bedarf: Inklusion. Ihr daraufhin entstandenes Protestgedicht könnt ihr hier lesen.
Von Marlene Beilharz; Bild: MetsikGarden auf Pixabay
Ich sitze im Rollstuhl, ich halte nicht still, mein Körper macht nicht, was ich will.
Überall hin komme ich nicht, doch darum geht es mir hier nicht.
Die digitale Welt ist Freiraum für alle, doch auch noch nicht in jedem Falle:
Tastaturbedienung: Schnell, nützlich, und gut: Nein, ich verliere nicht den Mut.
Wer bezahlt mir denn die Zeit? Die Welt, sie ist noch nicht so weit.
Ich nutz‘ nicht die Hände, nur ‘nen Joystick am Kinn, manchmal glaube ich einfach, ich spinn‘.
Fast alles mit Tastatur in der digitalen Welt, es gibt Leute, denen das ganz und gar nicht gefällt.
Tastatursteuerung ist kaum möglich für mich, das Problem liegt in der Programmierung an sich.
Ich fordere eine inklusive Welt. Jeder darf machen, was ihm gefällt.
Die Optionen müssen anpassbar sein, und nicht bloß in einer Sparte, nein!
Individuelle Einstellungen für jedermann, da nicht jeder alles kann.
Ein Umdenken in der Gesellschaft muss her, das ist für Nichtbetroffene oft schwer.
Doch Inklusion ist kein Privileg, sondern Pflicht, viele verstehen das wohl immer noch nicht.
Es gibt eine Lösung und die könnte sein: In jedes Team Menschen mit Behinderung rein.
Leider klappt das rein bautechnisch nicht, doch davon nicht auch noch in diesem Gedicht.
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